01.07.2025
Die Kraft des Sehens liegt nicht nur im Auge, sondern im Erkennen und Annehmen des Augenblicks.
Augen auf ~ Herzen auf
Ein Beobachter aus höherer Perspektive, aus anderer Dimension
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Die Geschichte der Bäume und ihrer Augen
In einem stillen Wald, weit abseits von menschlichem Trubel, wuchs ein Baum, dessen Stamm von einem besonderen Muster durchzogen war. Es war kein gewöhnliches Muster – die Linien und Rillen der Rinde formten das Bild eines Auges. Die anderen Bäume sprachen davon, dass dieser Baum ein Wächter sei, einer, der sah, was andere nicht wahrnehmen konnten.
Doch der Baum selbst fühlte sich nicht besonders. Er stand einfach da, wie es die Bäume tun, ließ sich vom Wind umarmen und trank das Licht der Sonne. Bis zu jenem Tag, an dem ein Wanderer in den Wald trat, suchend, fragend, mit einem Herzen voller Sehnsucht nach Antworten.
Der Wanderer blieb vor dem Baum stehen, sah das Auge und flüsterte: „Zeigst du mir, was ich nicht sehen kann?“
In diesem Moment spürte der Baum etwas, das er nie zuvor erlebt hatte – eine Bewegung in seinen Wurzeln, ein Summen in seinen Blättern.
Er erkannte, dass er nicht nur Wächter war, sondern auch Spiegel.
Die Welt um sie herum begann zu schimmern, und der Wanderer sah nicht nur den Baum, sondern auch die Geschichten der Wurzeln, die tief in die Erde griffen, und der Äste, die den Himmel umarmten. Er sah, wie jede Narbe in der Rinde von einem Sturm erzählte, der gekommen und gegangen war, wie jeder Ring im Inneren eine Erinnerung an Wachstum und Stillstand barg.
Das Auge des Baumes öffnete nicht nur den Blick des Wanderers, sondern auch den eigenen. Er verstand nun, dass er nicht nur sah, sondern selbst Teil der Geschichte war – eine Brücke zwischen Himmel und Erde, Vergangenheit und Gegenwart, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.
Der Wanderer legte seine Hand auf den Stamm und flüsterte: „Danke, dass du mich sehen lässt.“
Der Baum antwortete leise, wie es die Bäume tun: durch das Rauschen seiner Blätter, das Flüstern des Windes in seiner Krone. Und von diesem Tag an trug der Wanderer das Auge des Baumes in sich – ein inneres Wissen, dass alles, was geschieht, gesehen und gewürdigt wird.
Der Baum stand weiter da, in seiner stillen Majestät, und wusste: Die Kraft des Sehens lag nicht nur im Auge, sondern im Erkennen und Annehmen des Augenblicks.
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eine KI Geschichte von Angelika
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Bild: aus dem Schatzkarten-Set -->
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